Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ringt mir tatsächlich noch ein Tränchen ab. Da sind Leute, die sich auf etwas freuen, weil sie intensiv auf etwas hin gearbeitet haben, was sich nun erfüllt.

Als deutsches demokratisches Kind erfasst mich dann wieder das Eine-Welt-Gefühl. Wie damals, als niemand hier irgendwo dazu gehörte. Da gab es bloß die Linie zwischen zwei Teilen einer Welt. Die und Uns. Nur einen Schritt weit unerreichbar entfernt gelegen. Nur diesen einen Sprung durch den Zaun, über die Mauer, hinter den Vorhang gewagt, wäre die Welt sogleich ein gemeinsames Wir geworden. Traumidee. Schnapsidee.

Schon im nächsten Jahr wird niemand mehr ihre Namen kennen. Aber das ist egal. Ihnen zumindest. Heute auf jeden Fall. Gute Einstellung. Ich mag das sehr.

Gerade sitzt der Kater im Balkonkasten. Sonne auf dem Buckel. Minze am Hintern. Das mag er sehr. Ich schätze, man muss die Dinge nehmen, wie sie scheinen.