Sport. Damit hätte man mich früher jagen können. Heute jedoch besitze ich einen zappelphillippesken Bewegungsdrang, der Joghurtbakterien zum Drehrichtungswechsel brächte. Schlafe besser, trinke weniger, nehme ab. Auch der Blutdruck bewegt sich wieder jenseits der Hydraulik eines kleinen Straßenbaggers. Und der böse schwarze Hund bleibt im Keller.
Früher war Sport für mich eine Abfolge von Versagensleistungen. Zu langsam, zu kurz, zu wenig, zu schwach. Sogar bei Disziplinen, in denen das Wort »Spiel« vorkommt, zählte das Besiegen eines Gegenüber und das Verausgaben jenseits aller Grenzen mehr als der Spaß, der mit Spielen eigentlich einher gehen sollte. (Was bei mir zu einer soliden Aversion hinsichtlich aller Angelegenheiten führte, bei dem es darum geht, über einen Gegner zu triumphieren. Ich kann nicht mal mehr Mensch ärgere dich nicht spielen, ohne dass mir schlecht wird.)
Aber drauf gepfiffen. Heute habe ich mir ein Paar Inliner geleistet. Wird bestimmt ein Spaß!
(Derweil verdrischt bei Olympia eine Reiterin ihr Pferd vor den Augen der gesamten Welt. Das Tier will nicht so wie sie. Die Trainerin feuert sie an, ihm noch eine und noch eine zu verpassen, was sie pflichtschuldig tut. Auch die Trainerin langt zu und boxt dem Hengst in die Seite. Schließlich ist Olympia, sie auf Medaillenkurs und der Klepper nur ein Sportgerät. Es gibt offenbar noch eine andere Seite.
Am Ende setzt das Pferd seinen Unwillen durch und die Reiterin wird zum Opfer des garstigen Regelwerks erklärt. So leicht geht das, wenn man den Gesichtshydranten öffnet. Muss ich mir merken.)
Thanks to Sven Brandsma @seffen99 for making this photo available freely on Unsplash 🎁 https://unsplash.com/photos/VMSky0Pwnkg