Auf dem Dach
„Glaubst du eigentlich, dass wir hier und jetzt frei sind?“
„Ich weiß es selbst nicht so genau.“
„Denkst du, dass du frei bist?“
„Nein“
„Das ist aber eine sehr ernüchternde Antwort.“
„Vielleicht ist sie das. Aber fühlst du dich in dem Moment frei, in dem du mich das fragst?“
Die Abendluft wehte durch die Straßen
„Natürlich. Ich stelle dir nun Mal diese Frage.“
„Aber hättest du mich nie getroffen, oder wärst du heute nicht auf die Idee gekommen mich das zu fragen, dann würdest du jetzt nicht hier stehen. Für all das konntest du dich nicht entscheiden.“
„Das stimmt…“
„Wie fühlt sich das an?“
„Traurig…“
Der Mond klettert über die Dächer
„Das muss es nicht. Es geht nicht darum, ob oder in wie fern du frei bist. Du wirst niemals totale Freiheit für dich erreichen. Aber erleben kannst du… alles was existiert, denn du bist real und darauf kommt es an.“
Wir schwiegen mehrere Minuten
„Aber macht es das alles nicht irgendwo sinnlos?“
„Nicht wahr? Trotzdem bist du ein Spieler in diesem Wirrwarr.“
„Vermutlich.“
Die Kälte wurde drückender
„Wir sollten jetzt am besten rein gehen.“
„W-Warte... Lass mich die Sinnlosigkeit nur noch einen Moment länger genießen…“
Unsere Augen wanderten noch eine unendlich lang anmutende Zeit durch den Nachthimmel