Wenn ich darüber nachdenke, was ein glückliches Leben ausmacht, drängen sich mir immer wieder diese beiden Szenarien auf:
Die Freunde, sofern vorhanden, an meinem Grab, sofern vorhanden, wären sich in beiden Fällen einig: »Er hatte Glück im Leben. So lange sorgenfrei leben können« versus »Wenigstens am Ende noch die Kurve gekriegt«. Bestimmt das Ende das Ganze? Oder ist dies eine Frage, der mit Vernunft nicht beizukommen ist, so wie man beispielsweise nicht über Duft nachdenken kann?
Seltsam: Unglück fühlt sich mir eigenartigerweise immer sehr verdient an. Glück hingegen scheint ein Versehen zu sein, etwas, das mir nicht zusteht, das eigentlich einem Anderen gehört. Die Tür geht auf, jemand kommt herein, schaut mich an, nennt einen Namen, der nicht mein Name ist, sagt »Oh!« und nimmt mir die Zellophantüte weg, in der offensichtlich eines Anderen Glück verpackt war. Ich stehe dann mit einem Sack voll Existenz da und weiß nicht weiter. Noch nicht einmal Neid wage ich zu verspüren.
Und Du stehst bei mir
Und ich schaue Dich an
Und erkenne Dich nicht
Und lerne Dich kennen
Und verliebe mich in Dich
Und denke daran, wie schön es ist, mit Dir zu leben
Und so fällt es mir wieder ein, dass Du meine Frau bist
Und das aus freien Stücken
Und dann erkenne ich nicht, was der Vorteil für Dich sein könnte
Und begreife nicht, wie Du das tun konntest
Und dann küsst Du mich
Und ich bin verwirrt
Und ich bin alles
Und ich bin allein
Und ich bin Nichts
Und das ist gut
Schlägt das Pendel zurück
Die Zeilen hinauf