Eigentlich waren wir beide viel zu müde, ohne zu wissen, weshalb. So gingen wir am Abend spazieren, zum Völkerschlachtdenkmal. Diese Himmelsrichtung war einfach wieder mal dran. Im Innern gab es ein Konzert, das wir aber ausließen. Hatten zwar zwei Masken, aber nur Geld für einen Eintritt dabei.
Verbrachten die Dämmerung auf dem Südfriedhof. Nirgends fühlt man sich lebendiger als hier. Und friedlich. Man lernt zu akzeptieren. Weil man sich vor der Alternative fürchtet, solche Sachen nie akzeptieren zu können. Außerdem quatscht einem hier nicht ständig jemand rein. Themen: Sport, Ernährung, Kultur und wie uns das alles davor bewahrt, sich mit dem Kopf auf einem Gleis zum ewigen Nickerchen zu betten.
Zwei Eichhörnchen, zwei Hasen, ein Reh, eine Fledermaus. Die Sichel des Mondes, links, also rechts, neben dem Laternenpfahl. Tiefe Techno-Beats aus einem Bruchbuden-Anwesen hinter der Wendeschleife der Straßenbahn. Ein Clique von Collie-Besitzerinnen. Der warme Spätsommer trägt uns durch eine Welt, die für Autos gebaut und von Menschen gepflegt wird.
Warum ist keine Frage, sondern ein Schrei aus Schmerzen.