»Alle streben doch nach dem Gesetz,« sagt der Mann, »wieso kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?«
Der Türhüter erkennt, dass der Mann schon an seinem Ende ist und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«
Da erhebt sich der Alte, greift unter die Bank und zieht eine Kiste hervor, welche dem Türhüter all die Jahre entgangen war. Mit schwindender Kraft öffnet er den Deckel und heraus klettert ein Drache.
»Teufel! Willst du mit Gewalt dein Recht erzwingen?«, ruft da der zitternde Türhüter.
»Nein«, antwortet der Alte, »es wird immer ein Morgen geben, das Angst macht. Weil wir aus einem Gestern kommen, das uns über seine angeblichen Vorzüge belügt. Doch ich fliege nun zu jenem unverlöschlichem Licht, das da aus dem Gesetz scheint, und schenke es dem Leben, für das es einst gemacht ward«.
»Und was wird aus mir? Was soll ich jetzt tun?«, fragt der Türhüter, nun begreifend, dass sein Leben gemeinsam mit seiner Aufgabe schwindet.
»Was man dir auftrug: Die Tür hinter mir zu.«