Der Doppel-Adler in Holzhausen, gewidmet Dem Andenken der in den | Kämpfen um Liebertwolkwitz, Kolmberg, | Seifertshain, Holzhausen u. Zuckelhausen | gefallenen Helden der Völkerschlacht bei Leipzig.

Ein kleiner Spatzenschwarm erhebt sich wie ein einziger Vogel und rauscht beeindruckend koordiniert vom Boden ins Gebüsch. Später, auf dem Heimweg, schwingt er sich in den Maisfeldern empor. Flügelschläge, die wie das Ausschüttlen frisch gewaschener Bettlaken klingen.

Kraniche, die ich erst für Störche, dann für Gänse halte. Wie Aufseher staken sie über die winterbesäten Felder, ihre weißen Hälse mal in die eine, dann in die andere Richtung drehend.

Ein Milan-Pärchen, das man mehr hört als sieht. Flugübungen während wir auf der Terrasse Birnenkuchen mit Schlagsahne essen. Im Hintergrund röchelt eine kleine Motormaschine durch den blauen Herbsthimmel, der noch weiter oben von Verkehrsfliegern mit Kondensstreifen bemalt wird.

Das V der Gänse. Das Sich-anders-Überlegen eines Dohlenschwarms. Gestern, sagt P. waren sogar die Möwen vom benachbarten Tagebausee hier. Wie an der Ostsee!, denke ich, glaube ich.

Rotschwänzchen springen in der Dachrinne herum, halten inne, taxieren unsere Krümel, dann das lägst abgemähte, braune Feld, dann wieder den Tisch. Anlassloses Abfliegen, verdächtig verdächtig. Als die Sonne ums Haus wandert und die Schatten vom Boden der Welt die Hitze des Tages aus den Mauerwerken saugt, ist das Todesurteil des Tagpfauenauge unterschrieben. Zielsicher wird es vom Rotschwänzchen gegriffen, ansatzlos, tödlich effektiv. Ohne Innehalten pflückt der Vogel das Insekt von der Wand und trägt es aufs Dach.

Wenn ich ein Vöglein wär
Und auch zwei Flügel hätt'
Wär ich im Krieg.

Jeder tät sing' mich hör'n
Jeder würd' Schwüre schwörn
Ich wär so lieb.

Abends denkt eine Ornithologin im TV darüber nach, ob Vögel zum Spaß singen würden.

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